
ID55-Mittwochstreff: Wer schützt die Schwächsten vor Missbrauch und Gewalt? Über die Arbeit einer Kinderschutzambulanz
Referentin: Dr. Christiane Schmidt-Blecher, pädiatrische Gastroenterologin und Leiterin der Kinderschutzambulanz im Knappschaftskrankenhaus Gelsenkirchen-Buer
Wenn Kinder Gewalt, Misshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung erleben, brauchen sie und ihre Familien Hilfe. Dafür sind ärztliche Kinderschutzambulanzen da. Sie werden bei Verdacht auf körperliche Misshandlung oder sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen als die kompetente Anlaufstelle eingeschaltet, insbesondere von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Jugendämtern und der Polizei. Darüberhinaus können auch Betroffene oder Erziehende, die den Verdacht haben, dass ihr Kind Opfer von Kindesmisshandlung oder sexuellem Missbrauch geworden ist, die Kinderschutzambulanz direkt aufsuchen. Beim ID55-Mittwochstreff berichtet die pädiatrische Gastroenterologin Dr. Christiane Schmidt-Blecher über ihre Aufgaben als Leiterin der Kinderschutzambulanz im Knappschaftskrankenhaus Gelsenkirchen-Buer (Foto: Knappschaftskrankenhaus Gelsenkirchen-Buer)
In der Kinderschutzambulanz werden Kinder vollständig körperlich untersucht. Zur weiteren medizinischen Diagnostik sind in der Klinik weitergehende Untersuchungen, zum Beispiel in der Unfallchirurgie, der Augenheilkunde oder der Radiologie, möglich. Konsiliarisch können auch die Rechtsmedizin und Gynäkologie hinzugezogen werden.
Nach Abschluss der Diagnostik wird ein Befundbericht erstellt. Zusätzlich erfolgt eine Fotodokumentation von auffälligen Hautbefunden. Das interdisziplinäre Team der Kinderschutzambulanz setzt sich aus Ärzten, Kinderkrankenschwestern, Sozialpädagogen und Psychologen zusammen. Das Wohl des Kindes hängt entscheidend davon ab, ob Hilfsangebote wie die ärztliche Kinderschutzambulanz angenommen werden.