Wenn Kinder Gewalt, Misshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung erleben, brauchen sie und ihre Familien Hilfe. Dafür sind ärztliche Kinderschutzambulanzen da. Sie werden bei Verdacht auf körperliche Misshandlung oder sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen als die kompetente Anlaufstelle eingeschaltet, insbesondere von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Jugendämtern und der Polizei. Beim ID55-Mittwochstreff am Mittwoch, 1. Februar, um 19 Uhr berichtet Dr. Christiane Schmidt-Blecher, pädiatrische Gastroenterologin und Leiterin der Kinderschutzambulant am Knappschaftskrankenhaus Gelsenkirchen, über ihre Arbeit. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Restaurant „Zille“ (Raum Crange), Willi-Pohlmann-Platz 1, 44623 Herne. ID55-Mitglieder haben freien Eintritt, Gäste zahlen 5,- EUR.
Nicht nur die Arbeit in einer Kinderschutzambulanz soll dargestellt werden, so Dr. Schmidt-Blecker: „Ich möchte darüber aufklären, wie man Kindesgefährdung bemerkt und wie man sich verhalten sollte, wenn man einen bestimmten Verdacht hat.“ Alle, die den Verdacht haben, dass ein Kind Opfer von Kindesmisshandlung oder sexuellem Missbrauch geworden ist, haben jederzeit die Möglichkeit, die Kinderschutzambulanz direkt aufsuchen.
In der Kinderschutzambulanz werden Kinder vollständig körperlich untersucht. Zur weiteren medizinischen Diagnostik sind in der Klinik weitergehende Untersuchungen, zum Beispiel in der Unfallchirurgie, der Augenheilkunde oder der Radiologie, möglich. Konsiliarisch können auch die Rechtsmedizin und Gynäkologie hinzugezogen werden.
Nach Abschluss der Diagnostik wird ein Befundbericht erstellt. Zusätzlich erfolgt eine Fotodokumentation von auffälligen Hautbefunden. Das interdisziplinäre Team der Kinderschutzambulanz setzt sich aus Ärzten, Kinderkrankenschwestern, Sozialpädagogen und Psychologen zusammen. Das Wohl des Kindes hängt entscheidend davon ab, ob Hilfsangebote wie die ärztliche Kinderschutzambulanz angenommen werden.